zu den glanzlichtern persiens

Zu den Glanzlichtern P e r s i e n s
vom 23.04. bis zum 30.4.2010

Iran im Überblick:

Der offizielle Landesname lautet: Islamische Republik Iran.

Die Amtssprache ist Persisch (Farsi), eine indogermanische Sprache.
Die Fläche des Landes beträgt 1.648.000 km2, damit ist das Land 4,5 x größer als Deutschland.
Davon entfallen 55 % auf Wüste und Steppe, 20 % auf Weideland, 12% auf Agrarland, 8 % auf Wald und 5 % auf Städte. Iran hat rund 72 Mio. Einwohner; es hat eine junge Bevölkerung (50,2% sind unter 24 Jahren).

Die Hauptstadt Irans ist Teheran. Der Großraum Teherans ist mit rund 14 Mio. EW besiedelt.
Der Iran liegt im mittleren Osten und grenzt an die Länder Irak, Türkei, Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Afghanistan und Pakistan.
Im Norden grenzt es an das Kaspische Meer. Dort erstreckt sich ein feuchter und fruchtbarer Küstenstreifen. Das Kaspische Meer liegt 27 Meter unter dem normalen Meeresspiegel. Dieser gesamte Küstensaum wird in seiner gesamten Länge vom Elburz Gebirge mit den höchsten Erhebungen Irans (Damavand mit 5.610m) gesäumt. Dadurch bildet das Elburz Gebirge eine Klimascheide zum wesentlich trockeneren zentraliranischen Hochland mit durchschnittlich 1.100 m Höhe. Dieses Hochland wird im Süden und Westen von den bis zu 300 km breiten und bis 4.540 m hohen Zagros-Gebirgsketten, dem Sabalan-Gebirge und im Osten von zahlreichen weiteren Gebirgszügen eingefasst. Dadurch bildet es einen abgeschlossenen Bereich, wo Flüsse morastig versickern oder in Salzpfannen verdunsten.
In den fruchtbaren Gebieten des Hochlandes finden sich die bedeutendsten Städte Irans, wie zB. Teheran, Isfahan, Shiraz, Yazd.

Der Iran weist unterschiedliche Bevölkerungsgruppen auf, so zB. Perser, Azeri-Türken, Kurden, Loren-Bakhtiaren, Mazanderaner, Gilaken, Turkmenen, etc.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 71 Jahre. 70% der Bevölkerung lebt in den Städten und nur 30% auf dem Land.
Der Iran ist das einzige Land der Welt, in dem der schiitische Islam (89% der Bevölkerung) laut Verfassung Staatsreligion ist. Dazu kommen noch 9% Sunniten und den Rest teilen sich Zoroastrier, Juden, Christen und Bahai.
Die Alphabetisierungsrate beträgt 84 %.

Staatsoberhaupt des Irans ist derzeit Präsident Mahmud Ahmadinedschad (2009 auf 4 Jahre gewählt)
Oberster religiöser Führer ist zurzeit Ayatollah Ali Khamenei (auf Lebenszeit), er steht über dem Staatspräsidenten und es untersteht ihm die Justiz und die bewaffneten Formationen.
Die Landeswährung ist Rial (IRR).
Die Arbeitslosenrate: beträgt insgesamt 9,5 % und bei den 15-20 Jährigen 21,5%.
Das Einkammernparlament wird für 4 Jahre gewählt und verfügt über 290 Sitze (vom Wächterrat zugelassen; der Wächterrat ist eine Instanz, die nicht demokratisch gewählt wird).
Der Zentralstaat Iran ist in 30 Provinzen unterteilt, die jeweils von Gouverneuren geleitet werden.
Der Iran hat 15 % Weltmarktanteil an Gas (er verfügt über das zweitgrößte Gasvorkommen und er ist zweitgrößter Erdölexporteur; die Ausfuhr von Erdöl und Erdgas sowie erdölhaltigen Produkten beträgt über 80%; restliche Ausfuhrprodukte sind Agrarerzeugnisse, Mineralien, Chemikalien etc.)

Der Iran verfügt über 19 Nationalparks, 125 Tier- und Naturschutzgebiete, 16 nationale Naturdenkmäler, 22 internationale Feuchtgebiete, 9 Biosphärenreservate;

Angeblich kann der Iran aufgrund seiner fruchtbaren Gebiete den Eigenbedarf der Bevölkerung an Nahrungsmitteln decken. Hauptanbauprodukte sind zB. Weizen, Gerste, Reis, Tee, Hülsenfrüchte, Zuckerrübe, Kartoffel, Zitrusfrüchte, Melonen, Äpfel, Weintrauben, Kirschen, Granatapfel, Pfirsiche, Datteln, Mandeln, Pistazien;

Grundnahrungsmittel sind im wesentlichen Reis und Fladenbrot sowie verschiedene Eintöpfe (Lamm, Rind, Huhn und Gemüse), weißer Käse, Obst.

Das Alkoholverbot gilt im ganzen Land.

Die Bewässerung der Landwirtschaft erfolgt durch die Quanatwassergewinnung, der traditionellen Form der Frischwasserförderung in Wüstengebieten. Diese Technik der Nutzung von Horizontralbrunnen wird seit ca. 2.000 v. Chr angewendet. Es handelt sich um unterirdische Kanäle, die Quell- und Sickerwasser aus Tunneln transportieren, die durch die Schwemmfächerzonen der Gebirge getrieben wurden.
Durch vertikale Schächte wird der Aushub der Kanäle mittels Winden nach oben befördert. Die Schächte, die in Abständen von 20 – 200 m angebracht sind, dienen der Belüftung (sehen wie Maulwurfhügel aus).
Rund 16.000 dieser Quanatanlagen sind noch in Betrieb (heute kommen zunehmend Motorpumpen und kanalisiertes Wasser zum Einsatz).

1. Tag: Flug von Wien nach Teheran – 4,5 h Flug, Zeitunterschied 2,5 h.

Der Bus mit der Nr. 4 ist für die Reisegruppe Kurt Kumhofer – GÖD bereitgestellt. Bei der Fahrt vom Flughafen Teheran zum Hotel „Laleh International“ mitten in der Stadt fahren wir auf mehrspurigen Straßen mit viel Autoverkehr.
Vor dem Einchecken im Hotel besuchen wir das unweit vom Hotel gelegene Teppichmuseum. Es enthält eine Sammlung der berühmtesten und wertvollsten Teppiche Irans. Diese wurden unter der Herrschaft der Safawiden (1500-1736) geknüpft. Durch die Feinheit und Pracht ihrer Farben und Muster, Floral-und Arabesken, wurden sie zum Sinnbild des Luxus.

2.Tag: Besuche des Reza Abbasi Museums, dem Nationalmuseum und dem Nationalen Juwelenmuseum

Das Reza Abbasi Museum enthält eine Sammlung iranischer Kunst aus der vorislamischen und islamischen Zeit und ist dem berühmten Miniaturmaler und Kalligraphen Reza Abbasi gewidmet. Ausgestellt sind wunderschöne Miniaturen mit religiösen, literarischen und wissenschaftlichen Themen. Abbasi war zwischen dem Ende des 16.ten Jhdts. und dem Beginn des 17.ten Jhdts. für den Safawidischen Hof tätig. Das Museum enthält auch eine Sammlung von Bronzegegenständen aus vorgeschichtlicher, urartäischer, medischer, achemänidischer und sassanidischer Zeit (bis 5.000 Jahre alt) sowie eine kalligrafische Sammlung.

Das Nationalmuseum ist das bedeutendste und älteste Museum des Landes. Es wurde vom französischen Archäologen Andre Godard geplant und 1937 eröffnet. Das Eingangstor ist in parabolischer Form, das sassanidischen Vorbildern entspricht. Zu diesem Museum gehören das Archäologische Museum und das Museum Islamischer Kunst.
In der Frühgeschichtlichen Abteilung sind Funde aus der Steinzeit – Vitrinen mit Fruchtbarkeitsgöttinnen -, die bis in das 7. Jahrtausend zurückgehen, ausgestellt.
Lebensgroße Terrakotta Portalplastiken aus dem 3.Jahrtausend v.Chr. begeistern uns ebenso wie die Flach- und Rollsiegel aus elamischer und achämenidischer Zeit (Rollsiegel von Darius des Großen).
Die Kopie des Kodex des Hammurabi von Babylon (das Original ist im Louvre in Paris; die Gesetzesstele wurde im 18 Jhdt. v. Chr. in Susa ausgegraben). Auch die Gründungstafel von Persepolis und viele andere wertvolle Schätze werden hier gezeigt.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist der Besuch im Nationalen Juwelenmuseum im Keller der Iranischen Zentralbank. Neben tausenden Schmuckstücken ehemaliger Herrscher beeindrucken zwei mit Juwelen verzierte Thronsitze.

Abends besuchen wir das Österreichische Kulturinstitut. Wir erfahren, dass hier rund 1.000 Studenten/Innen nicht nur die deutsche Sprache lernen, sondern auch ihr Wissen über Österreich erweitern.

3. Tag: Teheran – Kashan – Natanz – Isfahan

Um 8,30h verlassen wir Teheran mit seinen zur Bewässerung der Stadt offenen Straßenkanälen. Wir fahren die mit Bäumen und Sträuchern in der Mitte und am Rand begrenzten Straßen, vorbei am Azadi Monument (1971 errichtet und zwar anlässlich der 2.500-Jahrfeier des Kaiserreiches) zur Autobahn Richtung Flughafen. Azadi bedeutet Freiheit. Das Monument soll die Souveränität des Staates und seine Unabhängigkeit vor der Einflussnahme fremder Mächte symbolisieren. Wir halten beim Mausoleum des Imam Khomeini, das mit der höchsten Kuppel Irans (68m) ausgestattet ist. Der Revolutionsführer wurde dort 1989 in einem Sarkophag beigesetzt.

Wir fahren in Richtung Süden durch die Provinz und Stadt Qom. Weiter geht’s auf der sehr gut ausgebauten Autobahn, zur Wüstenstadt KASHAN. Von der Ferne sehen wir die weltweit umstrittene Uran-Anreicherungsanlage. Kashan war bereits im frühen Mittelalter bekannt für Textil- und Teppicherzeugung, für die Herstellung von Rosenwasser und von glasierten Ziegeln (Kashi d.h. Kachel). Wir sehen wunderschöne Bürgerhäuser, Moscheen und Basare. Letztere sind Lehmkuppelbauten, die eine bemerkenswerte Architektur haben.
Wir besuchen zwei traditionelle Bürgerhäuser von reichen Kaufleuten,
zuerst das TABATABAI Haus, ein großzügiges Anwesen, das mehrere Wohngebäude umfasst und mit Wasserbassins ausgestattete Innenhöfe hat.

Vorbei an der Jame Moschee gehen wir zum BORUJERDI-Haus, das aus der 2.ten Hälfte des 19. Jhdts. stammt, ein Wahrzeichen traditioneller Wohnarchitektur mit Windfängerkuppeln, einem kühlen Untergeschoß, Repräsentationsräumen und Wohngebäuden.
Abschließend besuchen wir die Imam-Madrese, ein sehenswerter Gebäudekomplex aus dem Jahr 1814, mit einem stimmungsvollen Innenhof mit Wasserbecken.

NATANZ, das 78 km südlich von Kashan liegt, entstand in sassanidischer Zeit. Wir besuchen die alte Jame Moschee, die aus dem 14.ten Jhdt. stammt.
Die Moschee hat ein Minarett von 37 m Höhe, einen Vier-Iwan-Innenhof und eine Mihrabhalle. Vor der Moschee steht eine 2.000 Jahre alte Platane und nicht weit davon kann man die Reste eines sassanidischen Feuertempels sehen. An diesem geschichtsträchtigen Platz legen wir eine Teepause ein.

Wir fahren weiter nach ISFAHAN, einer Oasenstadt in 1.575m Höhe. Wir checken im Hotel Abbasi ein. Das Hotel ist eine ehemalige königliche Karawanserei aus der safawidischen Zeit, mit einen herrlichen Innenhof, Gartenanlagen und Wasserbassins. Es ist ein traumhaft schönes 5 Sterne Hotel, das ca 1960 renoviert wurde.
Nach dem Abendessen besuchen wir den berühmten Imam-Platz der im 16.ten Jhdt. von Shah Abbas angelegt wurde. Der Platz hieß bereits vor der Errichtung der Residenz „Abbild der Welt“. Er ist nach dem Tiananmen Platz in Peking mit seinen Ausmaßen von 510 m x 160 m, der 2.größte Platz der Welt und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Diesen berühmten Platz beleuchtet bei Nacht zu sehen, vermittelt uns einen Eindruck wie aus 1.000 + 1er Nacht.

4. Tag. Isfahan

Wir verlassen das Hotel um 8,30 h und fahren zum Imam Platz .Dieser wurde in safawidischer Zeit (1612) als königlicher Polo-Boden errichtet, später für Paraden und Versammlungen und andere Veranstaltungen genutzt. Polo-Torsäulen kann man noch erkennen. Der Platz ist von Arkadengängen, in denen Geschäfte und kleine Werkstätten untergebracht sind, umgeben.

Seit 1616 hat der Platz sein heutiges Erscheinungsbild. Im Süden des Platzes befindet sich die imposante IMAM-Moschee, an der Ostseite die LOTFULLAH-Moschee, am Nordende der Basar und an der Westseite der ALI-QAPU-Palast.

Zuerst besichtigen wir die 1611-1630 erbaute IMAM-Moschee. Sie gilt als Meisterwerk islamischer Baukunst. Ein Knick, am Weg zur Moschee, dient der Einhaltung der Gebetsrichtung des Mirhabs nach Mekka.
Der Miniaturmaler und Kalligraph Reza Abbasi fertigte die große Inschrift am Eingang zur Moschee an, die besagt, dass die Moschee von Shah Abbas finanziert und seinem Vorfahren Shah Tahmasp gewidmet ist. Das sehr beeindruckende Hauptportal ist 27 m hoch und wird von zwei 42 m hohen Minaretten flankiert.
Im Bereich des Hauptportals schmücken herrliche Fliesen mit floralen Motiven in blau, türkis und gelb die Wand. Gemeinsam mit der Architektur vermitteln sie einen überwältigenden Eindruck.
Die Kuppel über der Gebetshalle ist 54 m hoch und auch mit Fliesen geschmückt.
Im Vier-Iwan-Moscheehof befindet sich das Reinigungsbecken. Der Hauptiwan (d.i. eine große gewölbte Halle mit einer offenen Seite) vor der Gebetshalle wird von zwei 48m hohen Minaretten überragt. An diese Gebetshalle schließen Gebetsräume an. An der Außenseite befinden sich Medresen (Koranschulen).

Die LOTFULLAH-Moschee an der Ostseite des Platzes war die Privatmoschee der safawidischen Königsfamilien. Sie wird auch als Frauenmoschee bezeichnet, weil sie auch für die Damen des königlichen Gefolges zugelassen war. Da sie nur für einen beschränkten Personenkreis bestimmt war, enthält sie keinen Innenhof und keine Minarette.
Das besondere Merkmal der Moschee ist die mit Blumenmustern und Ranken auf sandfarbenen Grund verzierte 32 m hohe Kuppel. Der Eingangsiwan ist mit Stalaktiten ausgestattet und wie das gesamte Innere mit wunderschönen floralen Fliesen geschmückt. Auch hier führt ein gewinkelter Korridor zum kuppelüberdachten Gebetsraum (Ausrichtung nach Mekka) mit einem sich zum Zentrum hin verkleinernden netzförmigen Muster auf ockerfarbigem Grund. Dieses Muster wird auch für Teppiche verwendet. Die Wände und das Mihrab sind mit farbigen (ocker) und blauem Fliesendekor üppig geschmückt. Die Lichtfülle der 16 Tambourfenster verleiht dem Innenraum eine besondere Leichtigkeit. Auf der vollendeten Raum-Symmetrie beruht die ungewöhnlich gute Akustik.

Der ALI-QAPU-Palast, übersetzt „Hohe Pforte“, war der Wohnsitz des Königs und seiner Familie. Der Palast hat fünf Stockwerke. Die oberen Etagen waren dem König und seiner Familie vorbehalten. Die unteren Stockwerke dienten dem Personal und den Wächtern.
Die Veranda mit den 18 Säulen ist das äußere Hauptmerkmal des Palastes. Hier sahen der König und sein Hofstaat den Veranstaltungen zu.
Auf engen, relativ hohen Treppenstufen erreichen wir den 5.Stock, in dem sich der ehemalige Musiksaal befindet (die Wände weisen flaschen- und vasenförmige Gipsnischen auf, was die gute Akustik bewirkt).
Darunter befindet sich ein großer Raum, der Thronraum, der für Empfänge genutzt wurde. Die Wandmalereien im Ali-Qapu-Palast stammen von Meister Abbasi und seinen Gehilfen.

Vom Teehaus des Palastes, das wir über steile und hohe Stufen erklimmen müssen, haben wir einen herrlichen Überblick über den gesamten riesigen, wunderschönen einheitlichen Platz.
Dort verbringen wir eine Teepause und spazieren anschließend zum CHEHEL-SOTUN-Palast aus dem Jahr 1647, der in einer wunderschönen Gartenanlage liegt.
Ein 110 m langes Becken führt direkt zum Palast, dem eine Terrasse mit 20 Säulen aus Zedernholz vorgelagert ist. Der Name „Vierzig Säulen Palast“ entstand aufgrund ihres Spiegelbilds im Wasser. Der Palast diente zum Empfang von Botschaftern und Würdenträgern. Über die Pracht der seinerzeitigen Empfänge gibt es Berichte ausländischer Gesandter.
Der Eingangsiwan ist mit Spiegelmosaiken geschmückt und die Haupthalle zieren etliche Fresken, welche Empfänge, Schlachten und Siege darstellen. Im südlichen Vorraum befinden sich verschiedene Gemälde. Eines zeigt die Feier zum traditionellen letzten Mittwoch des persischen Jahres und andere Fresken etliche Szenen von Liebespaaren. In der Zeit der afghanischen Herrschaft wurden viele Bilder mit Gips überzogen, sodass diese erhalten blieben und in neuerer Zeit wiederhergestellt werden konnten.
Sarah Schiraz, unsere iranische Reiseleiterin, lädt uns auf ein Safraneis, eine iranische Spezialität ein. Diese für uns Österreicher neue Geschmacksrichtung findet allgemein Anklang. Das Mittagessen nehmen wir im traditionellen Restaurant Bastani ein. Das Sitzen auf iranische Art fällt uns etwas schwer und ist ungewohnt und für einige etwas unbequem.

Wir schlendern durch einen Teil des Basars zur FREITAGS-Moschee (d.h. Jame-Moschee). Funde (Gebäudereste) belegen, dass hier in vorislamischer Zeit ein Feuertempel stand.
Im 8.ten Jhdt. war hier eine einfache Pfeilerhallenmoschee, die bis ins Jahr 1.100 erweitert wurde. Die Moschee fiel einem Brand zum Opfer, die beiden Kuppelbauten blieben erhalten. Beim Wiederaufbau der Moschee wurde der Hof nicht mehr von Säulenhallen eingefasst. Vielmehr erfolgte die Errichtung des Baus im Stil sassanidischer Palastanlagen.

Betritt man die Mosche durch das kleine Tor gelangt man zuerst in eine seldschukische Säulenhalle mit vielen kleinen Kuppeln. An der linken Seite des Innenhofes steht der Südiwan flankiert von zwei Minaretten aus der 2.Hälfte des 15.ten Jhdt. Dieser Iwan weist die schönsten Fliesen des Innenhofes auf. Das dahinter liegende Kuppelgebäude dient als Gebetsraum und besticht durch Weite und Schlichtheit. Auf dem Dach des Westiwan steht eine hölzerne Goldasteh, von der der Muezzin früher zum Gebet rief. In der Moschee sind unter anderem auch das wohl schönste Stuckmihrab Irans und zwei alte hölzerne Minbars. Wir gehen durch diesen Gebetsraum und kommen in die dreischiffige Wintergebetshalle aus timuridischer Zeit. Hinter dem Nordiwan steht der Kuppelbau Taj ol-Molk von 1.088. Er hat keinen Fliesenschmuck, nur eine aus Ziegeln gesetzte Kufi-Inschrift.
Der Besuch dieser Moscheeanlage ist für uns eine Reise durch die Persische Architektur- und Kunstgeschichte.

Im Stadtteil Julfa – südlich des Flusses – siedelte einst Shah Abbas I. am Anfang des 17.ten Jhdts. 30.000 christliche Armenier an, durch deren Verbindungen er eine Verbesserung seiner Handelsbeziehungen erreichte. Gleichzeitig ermöglichte er einigen von ihnen den Aufstieg in seinen Regierungsapparat, sodass er den Einfluss von den persischen und besonders von den militärisch dominierenden turksprachigen Führungsschichten seines Landes vermindern konnte.

Die Armenier bauten verschiedene Kirchen. Die VANK-KATHEDRALE (Fertigstellung 1663) blieb die größte und bedeutendste. Auf dem Kirchengelände befindet sich auch ein Museum, das wir ebenfalls besuchen. Hier wird u.a. die Verfolgung der armenischen Christen im Iran und der Türkei während des 1. Weltkriegs dokumentiert.

Der Zayandehrud-Fluss durchquert das Stadtgebiet von Westen nach Osten und wird von einigen Brücken überspannt. Wir wandern entlang des Flusses und genießen den Blick auf die imposanten Brücken.
Die SI-O-SE POL-Brücke wurde vom reichen General von Shah Abbas I. A. Khan finanziert und 1602 fertig gestellt. SI-O-SE POL heißt 33 Bögen.

Die KHAJU-Brücke wurde 1650 unter Shah Abbas II. erbaut, sie hat 23 Bögen, ist 132 m lang und 12 m breit. Sie ist zweigeschossig und man kann auf zwei Ebenen den Fluss überqueren. Sie hat auch die Funktion eines Dammes und besitzt Schleusentore.

Anschließend geht es zurück zu unserem schönen ABBASI–Hotel.

Im wunderschönen Innenhof befindet sich ein traditionelles Teehaus, wo wir nach dem Abendessen den sehr erlebnisreichen und beeindruckenden Tag ausklingen lassen. Wir fühlen uns wie im Märchen aus 1.000 und 1er Nacht.

5. Tag: Isfahan – Nain – Yazd

Wir verlassen die herrliche Stadt Isfahan, in der wir gerne noch länger geblieben wären und fahren auf einer gut ausgebauten Straße (Autobahn) nach NAIN.

Die wegen ihrer Teppiche bekannte Stadt Nain liegt 140 km östlich von Isfahan. Sie hat rund 30.000 EW und wurde in sassanidischer Zeit gegründet.
Die alte Freitagsmoschee (d.h. Jame-Moschee) wurde im Jahr 960 im Stil abbasidischer Pfeilermoscheen gegründet. Das Minarett stammt aus dem 2.ten.Jhdt. Das unterirdische Gebetshaus erhält Licht durch die in die Decke eingelassenen Alabasterplatten.
Wir besuchen auch einen alten Mann (75 Jahre) in seiner sehr einfachen Werkstatt. Er webt seit 65 Jahren Stoffe.
Die Burganlage in Nain ist leider nicht mehr sehr gut erhalten.

Unsere Fahrt führt weiter in die Provinzhauptstadt YAZD, die in der gleichnamigen Provinz im zentralen Hochland auf 1.200 m Höhe liegt und rund 430.000 EW hat.
Sie hat wüstenähnlichen Charakter und ist sehr dünn besiedelt (130.000 km2 und 1 Mill EW). Hier fallen die geringsten Niederschläge und hier gibt es Irans höchste Temperaturen. Die Lufttrockenheit macht aber diese meteorologischen Gegebenheiten erträglich.
In den Oasenregionen gewährleisten Pumpanlagen und die von den Gebirgen gespeisten unterirdischen Qanatleitungen die Wasserversorgung. Hier wird Obst angebaut (zB Granatäpfel, Melonen, Pistazien).
Die Stadt Yazd zeigt ein einheitliches Stadtbild mit vielen Windtürmen und Kuppeln. Die Stadt ist von Gebirgen und karstigen Sand- und Salzwüsten umgeben. In der Vergangenheit war sie ein Knotenpunkt wichtiger Karawanenwege. Durch diese Lage wurde sie reich. Auch Marco Polo soll hier vorbei gezogen sein. In der mongolischen Zeit ist die Stadt von den damaligen Verwüstungen durch geschickte Verhandlungen verschont geblieben.
Yazd ist bekannt als Zentrum der Brokat-, Seiden- und Textilherstellung. Auch soll sie zweitgrößte Ansiedlung nach Teheran von rund 5.000 Zarathustriern sein.

Wir besichtigen den Meydan-e Amir Chaqmaq, das ist ein Platz, der an der Ostseite vom im 19.ten Jhdt. errichteten Amir-Chaqmaq-Arkadenbau beherrscht wird.
Dieser dreistöckige Bau, der von zwei Minaretten überragt wird, dient als Zuschauertribüne bei den Ashura-Passionsspielen. Das auf dem Platz stehende schwere „Nakhl“ (d.h. Holzgerüst) wird mit Tüchern bedeckt und bei den Ashura-Riten von den Trauernden umher getragen. Es symbolisiert den Schrein Iman Hoseyns.
Der Name des Platzes geht auf Amir Chaqmaq zurück, der zur Timuridenzeit Gouverneur in Yazd war. Er und seine Frau stifteten einen Gebäudekomplex, der Moschee, Madrese, Badehaus, Qanatanlage und Karawanserei umfasste.
Nur die Moschee aus dem Jahr 1437 hat die Zeit überdauert. Es ist eine überkuppelte Vier Iwan Hofmoschee aus Lehmziegeln. Hier kann man, ohne dass man vom Fliesenschmuck abgelenkt wird, die architektonische Schönheit wahrnehmen. Farbige Fliesen werden z.B. für die Schriftbänder am Eingangsportal eingesetzt. Der Mihrab besteht aus einer fein gravierten Alabasterplatte mit umlaufenden Schriftbändern.

Wir besichtigen die Jame–Moschee, die in historischer und architektonischer Hinsicht am bedeutendsten ist. Sie wurde im Jahr 1324 an Stelle eines Feuertempels und einer seldschukischen Moschee begonnen. Zuerst entstanden der Kuppelsaal und dann die seitlichen Gebetshallen. Um 1375 wurde der hoch aufragende Eingangsiwan fertig gestellt und große Teile des herrlichen Fliesendekors angebracht. Mitte des 16.ten Jhdts. wurden auf dem Eingangsiwan zwei Minarette errichtet. Daraus ergibt sich eine Gesamthöhe von 48 m, was das Gebäude zu Irans höchstem Portaliwan mit Doppelminaretten macht. Die hohe Bogennische wird von einem Muqarnas-Gewölbe abgeschlossen. In Verbindung mit der Fliesenausstattung erzielt diese Architektur eine beeindruckende Wirkung. Bemerkenswert ist auch die Ornamentik der Eingangstüren aus Eichenholz. Das Innere der Hauptkuppel, in deren Mitte sich ein stilisiertes Sonnenrad befindet, ist mit blauen und terracottafarbenen sechs- und siebenzackigen Sternen und geometrischen Figuren verziert.

In der Nähe dieser Moschee gibt es viele malerische enge Gassen, die von Bögen überspannt und von Windtürmen überragt werden. Die meisten Gebäude bestehen aus Lehmziegeln.
Wir besuchen auch das Malek al-Toja Hotel. Es hat einen hübschen Innenhof mit einer Teestube.

Den Abschluss des heutigen Tages bildet der Besuch des relativ neuen zarathustrischen Feuertempels, aus dem Jahr 1940. Die zarathustrische Gemeinde feiert dort ihre Gottesdienste. Das permanent unterhaltene Feuer ist ein Symbol der Anwesenheit Gottes, das gewisse Parallelen zum Ewigen Licht in den katholischen Kirchen aufweist.

Nach einem Besuch bei einem Teppichhändler, bei dem einige von unserer Gruppe sehr schöne, wertvolle Perser erstehen, checken wir im Moshirolmamalek Garden Hotel ein, das eine sehr hübsche Gartenanlage hat. Hier nehmen wir im Freien unser Nachtmahl ein.

6. Tag: Yazd – Pasargad – Shiraz

Wir verlassen unser nettes Hotel und fahren südöstlicher Richtung bis zu zwei Hügeln auf denen sich je ein Schweigeturm befindet.
Der zarathustrische Glaube schreibt vor, dass Erde, Feuer, Wasser und Luft rein gehalten werden müssen. Bis Ende der 1960er Jahre wurden die Verstorbenen in die Türme gebracht, damit sie die Geyer vom Fleisch befreiten. Die Knochen wurden sodann in einer Grube, in der Mitte der Turmplattformen, gesammelt. Da die Türme aus hygienischen Gründen nicht mehr benützt und die Toten am Fuße des Berges in abgedichteten Gräbern auf dem Friedhof beigesetzt werden gehört auch der Beruf des Wächters der Schweigetürme der Vergangenheit an. Sarah zeigt uns den letzten noch lebenden Wächter, ein alter Mann mit Esel, der nunmehr vom Trinkgeld (für Fotos) lebt. Einige aus unserer Gruppe wandern zu einem der Schweigetürme hinauf und betreten auch das Innere. Dieser Ort berührt.
Die Gebäude am Fuße der Hügel wurden für die Aufbewahrung der Toten und für die Trauerfeiern benutzt.

Wir fahren weiter über das Shirku-Gebirge nach Abarkuh. Abarkuh war früher eine wichtige Karawanenstation. Hier steht eine riesige über 2.500 Jahre alte Zypresse aus zarathustrischer Vergangenheit. Sie wird von der Bevölkerung als Naturdenkmal in Ehren gehalten. Darüber hinaus dient sie als Wunschbaum und wird dann von den Wünschenden mit kleinen Stofffetzchen behängt, die die Wünsche enthalten bzw symbolisieren.
Nach einer Tee- und Kaffeepause geht es weiter bis nach Pasargadae.

Pasargadae liegt in 1.850 m Höhe. Hier siegten im Jahre 550 v. Chr. die Perser über die Meder. Als Folge ließ der Sieger Kyrus der Große hier eine Residenzstadt errichten.
Wir sehen das Kyrus–Grab, das wegen seiner Zella mit Giebeldach einem nordischen Haus gleicht. Es ruht auf einem Unterbau, dessen 6 Stufen von unten nach oben in der Höhe abnehmen.
Nördlich befindet sich der ehemalige Residenzpalast, mit Säulenresten (fünf mal sechs Reihen) einer Halle, die von vier Vorhallen umgeben ist.
Dieses Bauwerk grenzt an die erste der später oft nachgeahmten, viergeteilten Gartenanlagen, die von Wasserläufen durchzogen waren. Der Gegensatz dieser Gärten zur kargen Wüstenlandschaft muss enorm gewesen sein. Diese Gartenanlagen hießen Paradaisos (d.h. von Mauern umgeben). Dieser Name wurde von den griechischen Söldnern, die um 400 v.Chr. unter Xenophon nach Pasargadae kamen, in die griechische Sprache als Paradies aufgenommen.
Der vierteilige Gartenplan von Pasargadae bildete mit seinen Pflanzungen, Wasserläufen und Pavillons ein Vorbild für viele Gärten und hatte auch Auswirkungen auf die europäische Gartenkunst der Renaissance.
Zu dem Gesamtkomplex von Pasargadae gehört auch eine Audienzhalle, wo Reste von Reliefs mit assyrisch beeinflussten Darstellungen (einem Stiermenschen, eine Figur in einem Fischschuppengewand) zu sehen sind. Alle Inschriften an den Pfeilern und Reliefs verkünden:“ Ich Kyrus, der König, ein Achämenide“.

Nach einem Picknick unterwegs erreichen wir gegen 18,30 Uhr Shiraz.

7. Tag: Shiraz – Ausflug nach Persepolis und Naqsh-e-Rostam
Wir beginnen den Tag mit unserem Ausflug nach Persepolis. Durch Ausgrabungsarbeiten von deutschen Archäologen (Ernst Herzfeld und Erich F. Schmidt) in den Jahren 1920 und 1930 konnte geklärt werden, dass Parsa oder Persepolis (griech. d.h. Stadt der Perser) eine Palastanlage der achämenidischen Herrscher war. Prof. Ernst Herzfeld und Architekt Friedrich Krefter fanden 1933 die goldenen und silbernen Gründungstafeln des Apadana. Wir konnten sie im Nationalmuseum in Teheran bewundern.
Um den zeremoniellen Festlichkeiten des achämenidischen Weltreiches, das von Ägypten bis zum heutigen Pakistan reichte, einen angemessenen Rahmen zu geben, gründete König Darius I. um 518 v.Chr. die Repräsentationshauptstadt.
Sie ist heute als UNESCO Weltkulturerbe eingetragen und liegt rund 55 km nördlich von Shiraz auf einer Höhe von 1620 m am Fuße des Berges Kuh-e Rahmat.
Diese Anlage diente auch der Feier des Neujahrsfestes, an der Abgesandte aus allen Völkern des Reiches teilnahmen.
Die Terrasse mit den Palastbauten erstreckt sich auf einer Fläche von 455 x 300 m. Im ebenerdigen Stadtbereich von Parsa standen im Westen hauptsächlich Lehmziegelhäuser und im Süden der Terrasse die Paläste der Adeligen. Die Palastanlage war zur Bergseite hin durch eine mit Türmen verstärkte Wehrmauer abgesichert.
Die Terrasse wurde ohne Mörtel aus riesigen Kalksteinblöcken zusammengesetzt. Sie ist stellenweise über 14 m hoch.
Zur Zeit Darius war der Terrassenaufgang vom Süden. Xerxes ließ an der Westseite die prächtige doppelläufige Freitreppe anbringen. Es gab 111 Stufen, die 38 cm tief und nur 10 cm hoch waren, damit auch große Personengruppen hinaufsteigen konnten. Oben befand sich das große „Tor aller Länder“
Dieses ist von 7 m hohen Stierfiguren auf der westlichen und von Mischwesen mit Menschenköpfen, die zylindrische Kronen mit Hörnermotiven tragen, auf der östlichen Seite flankiert.
Diese Skulpturen sind assyrischen Vorbildern nachempfunden und hatten eine Abwehr- und Schutzfunktion. Das Dach wurde von vier 16,5 m hohen Säulen getragen, von denen drei aufrecht stehen.

Der Apadana- Palast steht auf einem 2,6m hohen Sockel und misst 112 m im Quadrat. Hier empfing der König die Besucher. Den Höfen im Norden, Westen und Osten waren Vorhallen mit je 12 Säulen zugewandt zu denen Freitreppen führten. Eine Reliefdarstellung zeigt einen Stier, der von einem Löwen angegriffen wird. Dazu gibt es bis dato keine schlüssige Interpretation (Jahreszeitliche Darstellung d.h. Sieg des Frühlings über den Winter oder Sieg der Königsmacht bis zur Entstehung neuen Lebens aus dem Urstier der zarathustrischer Kosmologie).
Die zentrale Halle des Apadana, deren Fassungsvermögen bis zu 10.000 Menschen betrug, war 60×60 m groß und hatte 36 Säulen (je 19.2m hoch), darüber erhob sich ein Flachdach, das auf dem von den Kapitellen getragenen Holzgebälk auflag.

Im gesamten Terrassenbereich befinden sich Darstellungen von Stieren, Löwen und Greifvögeln und Menschen, die sich in den Symbolen der vier Evangelisten und den Sternbildern der vier Himmelsrichtungen wiederfinden.
330 v.Chr. ließ Alexander der Große in Persepolis Brände legen und verwüstete gezielt die Anlage.

Der Tripylon und Hundertsäulen-Saal schließt sich im Süden an die Apadana-Ostseite an. Vom Tripylon gelangt man zum nordöstlich gelegenen Hundertsäulen-Saal, einem mit 10×10 Säulen ausgestatteten Bauwerk. Es wurde bereits von Xerxes I. als Thronsaal benutzt aber erst von seinem Sohn Artaxerxes I. vollendet. Bemerkenswert sind die Reliefs des Königs mit seinen Gardisten an der Nordseite und seinen Thronträgern an der Südseite.

Im Schatzhaus wurden bis zur Plünderung durch Alexander des Großen, die Tribute, die Kriegsbeute und die Steuereinnahmen aufbewahrt.
Bei den Ausgrabungen stieß man auf Audienzreliefs und etwa 750 Tontäfelchen, deren Inhalt die Verwaltung von Persepolis und seiner Umgebung betreffen. Diese Täfelchen enthalten auch Aufzeichnungen über die damalige Entlohnung der seinerzeit beschäftigten Handwerker und Arbeiter.

Der Xerxes Palast steht auf einer Anhöhe von drei Metern, zu der Treppen hinaufführen. Von diesem und dem Harem Komplex ist sehr wenig erhalten.

Der Darius Palast hatte einen Mittelsaal mit 12 Säulen. Im Norden schlossen sich zwei quadratische Räume und im Süden eine Vorhalle an. Die Löwe-Stiermotive sind auch hier vertreten. In einer Türlaibung ist König Darius abgebildet.
Inschriften in Elamisch, Babylonisch und Altpersisch besagen „Darius, der große König, König der Könige, König der Länder, Sohn des Hystaspes, der Achämenide, der diesen Tachara gebaut hat.“

Im östlichen Bergabhang befinden sich Felsengräber, die Artaxerxes II und Artaxerxes III zugeschrieben werden.

Nach der beeindruckenden Besichtigung fahren wir rund 4 km nördlich von Persepolis nach NAQSH-E ROSTAM zur Nekropole der Achämeniden.

NAQSH-E ROSTAM liegt am Fuße des Hoseyn Kuh-Berg. Die Felsengräber entsprechen jenen, die sich oberhalb von Persepolis befinden. Auch hier sind eine Palastfassade und ein von Delegierten der Völker gestützter Thron zu sehen, auf dem der König vor einem Feueraltar im Angesicht seines geflügelten Schutzgeistes betet. Die Rahmen der Felsengräber sind kreuzförmig gestaltet, was die Einbeziehung der vier Himmelsrichtungen andeutet. Das einzig bisher auf Grund der Inschrift identifizierte Felsengrab ist das von König Darius I.
Auf der Treppe zu den Felsengräbern stellen wir uns zu einem Gruppenfoto auf.

Wir fahren zurück nach Shiraz. Die Stadt liegt in der Provinz Fars. Fars ist die größte in der Südhälfte Irans. Sie war Kerngebiet des achämenidischen Weltreichs. Aus der alten Bezeichnung PARSA leitet sich der Name Persien ab, den Iran bis 1935 trug. In dieser Provinz ist die Agrarwirtschaft vorherrschend. Angebaut werden u.a. Zitrusfrüchte, Weintrauben, Datteln, Getreide und Baumwolle. In der fruchtbaren Ebene des Kor Flusses sind 7.000 Jahre alte Siedlungshügel gefunden worden.

Shiraz hat rund 1,5 Mio EW und liegt 1540 m hoch. Wegen der vielen Gärten und Parks ist sie als Stadt der Rosen und der Nachtigallen bekannt.
Wir besichtigen die Grabanlagen der Dichter Hafis und Saadi. Die Grabanlagen sind von wunderschönen Gartenanlagen umgeben.
Der Dichter Hafis hat, nachdem er 1389 starb, ein universales Lebenswerk hinterlassen. Er besang die Liebe und den Wein als mystische Gottesgeschenke und beschrieb gleichzeitig damit seine Liebe zu Gott.
Hafis‘ Dichtkunst und Freiheit des Denkens wurde von Goethe zutiefst bewundert. Er setzte Hafis im „Westöstlichen Diwan“ ein literarisches Denkmal. Die Verehrung der Bevölkerung für Hafis ist sehr groß, besonders glückliche und unglücklich Liebende möchten seinem Grabe nahe sein und es berühren.

Das Saadi-Mausoleum steht auch in einer Gartenanlage. Saadi starb 1292 in Shiraz. Seine bekanntesten Werke sind der „Fruchtgarten“ und „der Rosengarten“. Saadi wird am UNO Gebäude in New York zitiert. Er war ein an der Hochschule ausgebildeter Gelehrter, der einem Orden beitrat und auch lange Auslandsreisen unternommen hatte.

Anschließend spazieren wir an der Festung Karim Khan vorbei, mit ihren 15 m hohen Rundtürmen an den Mauerecken und besuchen den Vakil-Basar, wo wir einige Souvenirkäufe tätigen und Mitbringsel erwerben.

Nach kurzem Frischmachen im Hotel besuchen wir zum Abendessen ein typisch persisches Lokal mit traditioneller persischer Küche.

8. Tag: Shiraz – Wien

Mit dem Gepäck verlassen wir gegen 9 Uhr das Hotel. Zuerst besuchen wir den Naranjestan-Garten und das Zinat-ol-Molk Haus. Den Naranjestan-Garten ließ der damalige Bürgermeister Qawam ol-Molk um 1880 anlegen.
Die Gebäude dienten als Verwaltungssitz. Das Haus hat eine säulengestützte Veranda, das von mehreren Ziergiebeln überragt wird. Auffallend sind die schönen Holzschiebefenster an der Gartenfassade. Die Innenräume sind mit Spiegelmosaiken, Fliesendekor, Fresken und Einlege-Arbeiten ausgestattet. Sie vermitteln die Eleganz der qajarischen Oberschicht. Sehr schön ist auch der mit Wasserbecken ausgestattete und mit Palmen und Orangenbäumen bepflanzte Garten.

Anschließend besuchen wir den Eram Garten (d.i. der Botanische Garten der Universität), in dem ein dreistöckiger Palast steht. Der Garten ist von Wasserläufen durchzogen und mit herrlichen Bäumen wie Zypressen, Pinien, Palmen, Granatapfelbäumen und Orangenbäumen großzügig angelegt. Auch ein Rosarium und der Jahreszeit entsprechende Sommerpflanzenbeete machen den Garten zu einer Attraktion.

Den Abschluss bildet der Besuch der Moschee des Shah Cheragh, die den drittheiligsten Schrein der Schiiten im Iran enthält. Für den Eintritt in diese Moschee müssen wir uns, d.h. alle Frauen, in ein bodenlanges streng riechendes Tuch (Chador) einschließlich Kopf, einwickeln. Das Innere der Moschee zeigt sich aber umwerfend schön. Alles glitzert, zumal die Innenräume mit prächtigen Spiegelmosaiken ausgestattet sind. Die Kuppel in der für Shiraz typischen Knospenform leuchtet in blauen Fliesen. Im Inneren befindet sich der Sarkophag, der durch eine silberne Gitterverkleidung geschützt ist. Wir machen noch ein Erinnerungsbild, dann verlassen wir die Moschee und geben den Chador wieder ab.

Im Anschluss daran fahren wir zum Flughafen.

Ein Reisebericht, verfasst von Monika Hetsch.


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